Ein Leben auf rohen Eiern: Wie Kinder suchtkranker Eltern ihr Kindheitstrauma heilen können
Hey, DU!
Stell dir vor, du bist sieben oder acht Jahre alt. In deinem Zuhause herrscht eine Spannung, die dich mit jeder Zelle deines Körpers gefangen hält. Es ist nicht nur die Angst vor dem nächsten Streit, dem wütenden Blick oder den verletzenden Worten. Es ist das ständige Balancieren zwischen den Erwartungen und der Unsicherheit, wie du den nächsten Moment heil überstehst. Dein Herz klopft bis zum Hals, wenn du die Tür öffnest. Wie ist die Stimmung heute? Kannst du dich frei bewegen, oder reicht ein falsches Wort, um alles ins Wanken zu bringen?
Dein Geist scannt ununterbrochen die Umgebung: Ist es sicher? Wie wirke ich auf andere? Werde ich gleich beschuldigt? Mache ich alles richtig? Du spürst die Anspannung in deinem Körper – die Schultern hochgezogen, der Atem flach. Es ist, als ob jede Zelle deines Körpers darauf programmiert ist, nichts falsch zu machen, um den Frieden zu bewahren, der nie wirklich da war. Diese tief sitzende Anspannung ist Teil deines Kindheitstraumas, das sich in deinem gesamten Wesen festgesetzt hat. Doch tief in dir wächst ein Gefühl der Erschöpfung, weil du weißt: Es ist nie genug.
Was bleibt: Prägungen, Überzeugungen und das Trauma der Kindheit
Diese Kindheitserfahrungen hinterlassen tiefe Spuren. Vielleicht hast du als Kind gelernt, dich unsichtbar zu machen, um Konflikte zu vermeiden. Oder du hast übernommen, was eigentlich nicht deine Aufgabe war – die Verantwortung für den Frieden in deiner Familie. Solche Prägungen werden oft unbewusst zu inneren Überzeugungen:
- „Ich muss perfekt sein, damit ich akzeptiert werde.“
- „Wenn ich für andere sorge, bin ich wertvoll.“
- „Ich darf keine Fehler machen, sonst bricht alles zusammen.“
Diese Glaubenssätze wirken weit in dein Erwachsenenleben hinein. Sie bestimmen, wie du Beziehungen führst, wie du mit Stress umgehst und wie du dich selbst wahrnimmst. Sie sind ein Teil des Traumas deiner Kindheit – ein unsichtbarer Rucksack, den du immer bei dir trägst. Und oft merkst du gar nicht, wie sehr dein inneres Kind noch immer die Kontrolle hat.
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Die Suche nach scheinbarer Normalität
Ein paradoxer Effekt dieser Prägungen ist, dass Menschen aus suchtbelasteten Familien oft unbewusst immer wieder die gleiche unsichere Dynamik suchen, die sie aus ihrer Kindheit kennen. Die instabile „Normalität“, die sie damals erlebten, fühlt sich vertraut an – und Vertrautheit wird leicht mit Sicherheit verwechselt. So finden sie sich in Beziehungen oder Situationen wieder, die erneut von Unsicherheit, Kontrolle oder emotionaler Instabilität geprägt sind.
Doch es ist nicht nur die Vertrautheit. Diese Muster führen oft zu einer anhaltenden inneren Anspannung – ein geistiger und körperlicher Alarmzustand, der dich ständig auf der Hut sein lässt. Du fragst dich, wie deine Handlungen oder Worte auf andere wirken, ob jemand dir etwas vorwerfen wird, ob du „selbst schuld“ bist, wenn etwas schiefgeht. Diese permanente Selbstüberwachung ist unendlich ermüdend – und doch schwer abzustellen.
Isolation und das Gefühl, allein zu sein
Ein weiterer schwerwiegender Aspekt ist die Isolation, die viele COAs erleben. Aus Scham oder dem tief verankerten Gefühl, nicht darüber sprechen zu dürfen, bleibt ihre Geschichte oft unausgesprochen. Sie glauben, sie seien allein mit ihren Herausforderungen und wissen nicht, dass es viele andere Betroffene gibt, die Ähnliches durchgemacht haben.
Du bist nicht allein! In der MutCircle Community findest du einen geschützten Raum, in dem du dich mit anderen COAs austauschen kannst. Gemeinsam stark – für Heilung und Verbindung.
Unterstützung auf energetischer Ebene
Ein weiterer wichtiger Aspekt im Umgang mit Trauma ist das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Viele Betroffene berichten, dass sie in Therapien keine tiefgreifende Heilung erfahren haben, weil die Verbindung zwischen ihrer Kindheit und ihren heutigen Herausforderungen nicht erkannt oder nicht ausreichend beleuchtet wurde. Dadurch entsteht oft das Gefühl: „Ich bin der Fehler.“ Oder: „Mir ist nicht zu helfen.“
Ich kenne diese Gefühle aus eigener Erfahrung. Als selbst Betroffene weiß ich, wie schwer es sein kann, den eigenen Weg zur Heilung zu finden, wenn man immer wieder auf das Unverständnis anderer stößt. Doch ich habe mich geheilt – und bin gleichzeitig immer im Prozess. Diese Erfahrung hat mich dazu inspiriert, nicht nur als klassischer Coach und Trainer zu arbeiten sondern zusätzlich die energetischen Ansätze in meine Arbeit zu integrieren. Dadurch schaffe ich einen ganzheitlichen Ansatz, der Seele, Geist und Körper gleichermaßen anspricht.
Wenn ich mit Reiki oder der Huna-Lehre arbeite, spüre ich immer wieder, wie tief die Anspannung in den Zellen von COAs sitzt. Sie tragen diese Last oft über Jahre mit sich, ohne zu wissen, wie sie sie lösen können. Es braucht Zeit, Geduld und eine ganzheitliche Herangehensweise, um Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bringen. Während einer Behandlung entsteht Raum für Heilung. Es braucht Geduld, deinem Körper und deinem Geist zu sagen: „Du bist sicher. Du darfst loslassen.“
Während einer Behandlung entsteht Raum für diese Botschaft. Die Energiearbeit hilft, die Zellerinnerung langsam umzuprogrammieren. Schritt für Schritt lernt dein Körper, was es bedeutet, in einem Zustand der Ruhe und Sicherheit zu sein. Es ist kein schneller Prozess, aber ein unglaublich heilsamer. Jeder Moment, in dem du spürst, wie die Last ein wenig leichter wird, ist ein Schritt hin zu mehr innerer Freiheit und zur Heilung deines Kindheitstraumas.
Die Kombination aus klassischen Methoden und energetischer Arbeit ermöglicht es mir, eine tiefere Ebene der Heilung zu erreichen. Sie hilft dir nicht nur, alte Muster zu erkennen, sondern auch, sie auf einer ganzheitlichen Ebene zu lösen und endlich frei zu werden.
Herausforderungen im Erwachsenenalter
Im Erwachsenenalter zeigt sich diese Prägung auf vielfältige Weise:
- Angst vor Konflikten: Du vermeidest Diskussionen und setzt keine Grenzen, weil du das Chaos von früher fürchtest.
- Perfektionismus: Du glaubst, alles perfekt machen zu müssen, damit niemand dich kritisiert oder verlässt.
- Dauerstress: Dein Körper ist immer in Alarmbereitschaft, als würdest du jederzeit eine Katastrophe erwarten.
- Schwierigkeiten, Sicherheit zu spüren: Selbst in stabilen Beziehungen oder Situationen fühlst du dich innerlich unsicher.
Diese Muster können zu Überforderung, Depression, Burnout oder Schwierigkeiten in Beziehungen führen. Doch das Gute ist: Diese Prägungen und Traumata sind nicht in Stein gemeißelt.
Der Weg zu Sicherheit, Stabilität und Traumheilung
Es ist möglich, diese alten Muster zu erkennen und zu verändern. Der erste Schritt ist, dir bewusst zu machen, dass du nicht länger jenes Kind bist, das ständig auf rohen Eiern balancieren muss. Du bist erwachsen und kannst lernen, echte Sicherheit, Stabilität und Heilung zu erleben.
Schritte zur Veränderung:
- Selbstwahrnehmung: Nimm dir Zeit, um zu reflektieren, wie deine Kindheitserfahrungen und Traumata deine heutigen Überzeugungen und Verhaltensweisen beeinflussen.
- Grenzen setzen: Lerne, Nein zu sagen und für deine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Grenzen sind ein wichtiger Schritt, um Sicherheit zu schaffen.
- Selbstfürsorge: Schaffe dir Rituale, die dir helfen, zur Ruhe zu kommen und dich sicher zu fühlen.
- Unterstützung suchen: Sprich mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, oder hol dir professionelle Hilfe, um alte Wunden zu heilen.
- Energiearbeit: Nutze Techniken wie Reiki, um dein Energiesystem zu stärken und dein Kindheitstrauma auf einer tieferen Ebene zu verarbeiten.
Du kannst lernen, sicher zu stehen
Du musst nicht für immer auf rohen Eiern balancieren. Es braucht Zeit und Geduld, alte Muster zu durchbrechen und neue Wege zu gehen. Doch mit jedem kleinen Schritt, den du machst, kommst du mehr bei dir selbst an – und das Gefühl von Sicherheit, Stabilität und innerer Freiheit wird zu deiner neuen Realität.
Du bist es wert, ein Leben zu führen, in dem du dich sicher und stabil fühlst. Du bist nicht länger allein mit deiner Last – der Weg zur Freiheit und Heilung beginnt jetzt.
sei MUTIG. sei FREI. sei DU
Deine Christina
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